Katholisches Gesangbuch

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Sequenzen   

Die Sequenz entstand aus der Tropierung (Unterlegung eines Textes unter eine melismatische Melodie) des Alleluja-Jubilus (die lange Vokalise am Schluss des Alleluja). Die ältere Sequenzendichtung folgt einem einstrophigen Auf- und Abgesang mit Strophenpaaren im Hauptteil, z. B. die Ostersequenz Victimae paschali laudes (KG 433: Aufgesang – Doppelstrophe – Doppelstrophe – Strophe – Abgesang). Die jüngere Sequenzendichtung des hohen Mittelalters übernahm Reim und Versmass und glich die Sequenz immer mehr den Hymnen an, z. B. die Pfingstsequenz Veni sancte Spiritus aus der Wende des 12./13. Jh. (KG 483: Fünf Doppelstrophen, alle reimen auf «-um»). Die Sequenzen wuchsen dermassen an, dass sie zum Bestandteil fast aller Messen wurden und den Wurzelboden für das deutschsprache Kirchenlied bildeten. Der St. Galler-Mönch Notker Balbulus († 912) schuf allein 40 Sequenzen. Das Messbuch von 1570 übernahm von den zahlreichen Sequenzen nur noch vier (Ostern, Pfingsten, Fronleichnam, Totenmesse). Die Reform des Vaticanums II beschränkte sich auf die Oster- und Pfingstsequenz (AEM 40), während die Fronleichnamsequenz und die Sequenzen für das Fest der Sieben Schmerzen Mariens (Stabat Mater 18. Jh.) fakultativ sind. Das Dies irae der Totenmesse wurde ganz fallen gelassen.

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