Katholisches Gesangbuch

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Liturgie und Sprache   

Stiftungstreue kann nicht bedeuten, dass die Liturgie sich nichts verändern kann oder darf. Dichter und Schriftsteller und Journalisten, soziale und politische Entwicklungen prägen und verändern die Sprache und die Sprechgewohnheiten. Die Sprache des Gottesdienstes kann davon nicht unberührt bleiben, wenn sie die Verbindung mit der Lebenswelt der Gläubigen nicht verlieren will. Sie muss je neu ihre angemessene Form finden. Leicht ist diese Aufgabe deshalb nicht, weil nach der Zulassung von rund 400 verschiedener Volkssprachen auf gleichen Sprachebenen weiterhin Subsprachen (z.B. Helvetismen, Dialekte) mit erheblichen Unterschieden bestehen bleiben. Noch kleinräumigere sprachliche Differenzierungen würden die Einheit der Liturgiefeier innerhalb eines Sprachgebietes gefährden. Die Lösung ist in der von der Übersetzerinstruktion 1969 (Nr.l5) angegebenen Richtung zu suchen: Es soll eine Sprachform gefunden werden, die man als gehobene Umgangssprache bezeichnen kann und die der Gesamtheit der Gläubigen angepasst ist, die sich regelmäßig zum Gottesdienst versammelt, einschliesslich der Kinder und der einfachen Leute. Sie schliesst Ausnahmen wie etwa weitergehende sprachliche Vereinfachungen für kleinere Kinder, für Gehörlose und Behinderte nicht aus, wie sie bei uns und in manchen anderen Ländern bereits vorgenommen worden sind.

Walter Wiesli




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