Katholisches Gesangbuch

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Sanctus   

Das Sanctus ist eine Akklamation der Gemeinde, die textlich wie ursprünglich musikalisch organisch aus der Präfation hervorgeht. Sie geht zurück auf die Jesaja-Vision 6,3 und besingt die Herrlichkeit Gottes, die die ganze Schöpfung, alles Geschaffene, Himmel und Erde, Engel und Menschen umfasst. Das Benedictus ist christlichen Ursprungs (Mt 21,9) und gibt der Akklamation eine christologische Einfärbung.

Sanctus KG 119Sanctus KG 119
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Das Sanctus (KG 104 -114) ist in jeder Messe zu singen, selbst wenn darüber hinaus kein anderes Lied gesungen wird. Das KG bietet mit 16 Gesängen unterschiedlichste Stilrichtungen ein reiches Angebot. Bemerkenswert ist die moderne Janssens-Fassung (1970): Die Gemeinde singt zunächst als Ostinato (gleichbleibend wiederholt, eventuell unterstützt von einem Soloinstrument) die ersten drei Takte, während der Chor im gleichen Akkordschema Cm-F-B darüber im Kanon den Text weiter aussingt. Ebenso originell ist die David-Fassung KG 119 (1993): Nochmals beginnt die Gemeinde mit einem signalartiges Ostinato (womöglich gestützt von einem Instrument), wonach der Frauenchor mit einen rhythmisch eigenwilligen Kanon als Überstimme einsteigt. In den Sanctus-Kanon KG 118 lassen sich als unterbrechende Ergänzungen zwei Sätze aus dem gregorianischen Sanctus KG 162 einfügen:

«Pleni sunt caeli et terra» und «Benedictus qui veni.» Ungeeignet sind irgendwelche Lob- oder Christuslieder. Beim ältesten  gregorianischen Sanctus KG 162 spürt man, dass es bruchlos aus der Präfation hervor geht: Die Gemeinde setzt akklamierend das hymnische Lob der Präfation melodisch fort. Auch wenn in festlichen Chor- oder Orchestermessen die Gemeinde in der Regel nicht beteiligt werden kann, muss man zumindest wissen, dass dies keine ideale Form ist. Inzwischen gibt es auch moderne Kompositionen, die gerade dieses Problem optimal lösen.

Walter Wiesli




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