Katholisches Gesangbuch

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Ruf zum Evangelium   

Die Liturgie des Wortes entfaltet sich in einer geistlichen Dramaturgie von den Lesungen des Alten Testamentes zum Neuen Testament fortschreitend hin zum Höhepunkt, dem Evangeliums.[Pastorale Einführung zum Mess-Lektionar PEML) (1981), Nr.13]. Das Halleluja soll seiner Wesensart gemäss gesungen werden (in der Fastenzeit ein anderer Ruf vor dem Evangelium) . Dabei ist die Gemeinde, die sich erhebt, möglichst zu beteiligen. [PEML Nr.23, vgl. KG S.104].

Wird nur eine Lesung gewählt, kann im Anschluss an den Antwortpsalm das Halleluja mit oder ohne Vers gesungen werden. Vereinfachend könnte das Halleluja auch als Leitvers zum Antwortpsalm verwendet werden. Die funktionale Verschiedenheit des Halleluja-Rufs und des Antwortpsalms liesse mit einem kurzen Zwischenspiel verdeutlichen, – während sich die Evangeliumsprozession formiert. Beim Erheben des Buches nach dem Evangelium kann das Halleluja nochmals gesungen werden. [Augustinus, Enarr. in Ps., 99.4; PL 37,1272]

Ruf zum Evangelium CN 012Ruf zum Evangelium CN 012
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Im Cantionale wird nachfolgend an jeden der 39 Antwortpsalmen ein Halleluja-Ruf angefügt. Beide sind dem Commune des Lektionars entnommen. Die Vertonung des Verses wächst aus der Melodik des Halleluja heraus. Werden andere Halleluja-Rufe verwendet, sind der Improvisationskunst der Ausführenden keine Grenzen gesetzt. Der musikalischen Gattung nach handelt es sich beim Vers um Kantillation, was das melodische Anpassung von Leitvers und Vers betrifft, sind die Regeln identisch mit jenen der Gemeindeverse. (Vgl. Artikel "Gemeindeverse").

 

 

Im Gegensatz zum Vers ist das Halleluja ein ausgiebiger Musikgestus, ein Jubelruf anstelle des nicht mehr Sagbaren. Augustinus versucht dies in Worte zu fassen: «Wer jubiliert, spricht keine Worte aus, es ist ein Freudenschrei ohne Worte. Es ist die Stimme des Herzens, das seine Freude verströmt, so sehr es kann, die ausdrückt, was es fühlt, ohne den Sinn davon zu erfassen. Die Stimme scheint dann eine Freude zu verraten, von der der Mensch so erfüllt ist, dass er unfähig ist, sie klar zu nennen.»

Dieser Melodiegestik tragen zehn mehrstimmige Chor-Halleluja am Schluss des Cantionale Rechnung (0140 – 0149). Sechs stammen aus dem Renaissance-Repertoire, vier vertonen KG-Hallelujarufe: KG 88.1, 88.2, 88.4, 88.6 (Iso Rechsteiner 1998). (Vgl. auch Artikel "Akklamation".)                                                                                   

Walter Wiesli




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