Katholisches Gesangbuch

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Hoffnungszeichen   

Der Text des ersten Liedes im KG «Gott hat das erste Wort» stammt vom reformierten Pfarrer Markus Jenny, das erste Lied im RG (evang.-reformierten Gesangbuch) ist eine Nachdichtung zum Magnificat der Maria. Dies signalisiert mehr als nur einen Abbau von konfessionellen Berührungsängsten. Wer das rote RG und das blaue KG kennt und vergleicht, entdeckt viele Ähnlichkeiten: Das gleiche Format, die gleiche Schrift, den gleichen Notensatz – und vor allem 238 gleiche Gesänge. Man erkennt sie am + neben der Liednummer. Das 2004 erschienene Gebet- und Gesangbuch der Christkatholischen Kirche der Schweiz hat dieses +Repertoire vollumfänglich übernommen. Dies hohe Mass an ökumenischer Übereinkunft ist im Vergleich zu früheren Gesangbüchern neu. Sie entstammt einerseits einer konsequenten Strategie, ist aber auch eine Reaktion der Kirchen auf die Herausforderungen der heutigen Gesellschaft. Neben der bunten Palette der Landes- und Freikirchen, den missionarischen Sondergruppen und neuen religiösen Bewegungen, wächst die Bedeutung der nichtchristlichen Weltreligionen. Damit wird den Christen klar, dass die Verkündigung der christlichen Botschaft nur mehr «wie aus einem Munde» (Röm 15,6) verkündet glaubwürdig wirkt und ernstgenommen wird.

Die Ökumene war in der Gesangbucharbeit kein zufälliges Nebenprodukt. Den Bischöfen war  sie ein dringliches Anliegen: «Dem ökumenischen Liedgut ist ein breiter Raum zu gewähren. Wo ökumenische Fassungen vereinbart sind, erhalten sie den Vorrang» (DOK 1.12.85). Im Geleitwort zum KG unterstreichen sie ihren Beschluss: «Es bedeutet für uns Mitglieder der Bischofskonferenz eine Genugtuung, dass dieses Buch viele Gesänge enthält, die sich gleich lautend im evangelisch-reformierten Gesangbuch der Schweiz und in Gesangbüchern der    andern deutschsprachigen Länder finden.»

Das Zustandekommen der vielen Gemeinsamkeiten im KG und RG erforderte in der mehr als zehnjährigen Zusammenarbeit eine straffe Planung. Fürs Erste wurden die Kommissionen mit je einem Mitglied der Schwesterkommission beschickt (M.Jenny / W.Wiesli). In den sechs ganztägigen Plenarsitzungen wurden grundsätzlich alle gemeinsamen Gesänge auch gemeinsam besprochen; Veränderungen in der je eigenen Kommission durften nicht mehr vorgenommen werden. Bei sorgsamem Respekt vor den eigenständigen konfessionellen Traditionen wurde so das gemeinsame Repertoire wesentlich erweitert. Das gegenseitige Geben und Nehmen fand auf allen Ebenen statt: Im Austausch aller Informationen, der Daten, des technischen Know-How bis hin zum gemeinsamen Papiereinkauf und der Produktion der Hilfsmittel.

Die Kooperation KG/RG, die auch im Ausland aufmerksam mitverfolgt wurde, bewährte sich 2007 nochmals in der Produktion des ersten Ökumenischen Gebet- und Gesangbuch für die Schweizer Armee, - ein Novum in Europa.

Walter Wiesli 




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