Katholisches Gesangbuch

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Gemeindepsalmodie   

Die Gemeindepsalmodie wird mit den 48 für den Gemeindegesang eingerichteten Psalmen zu einer bedeutenden Bereicherung des gottesdienstlichen Betens und Feierns. Sie basiert auf den acht resp. neun traditionellen mittelalterlichen Tönen, auf welche die sprachliche Aufbereitung der Psalmen eigens Rücksicht genommen hat. Die Singweise erfolgt in zwei Chorhälften oder Gruppen (angezeigt mit I und II),

kann aber auch im Wechsel zwischen einem Vorsänger oder einer Vorsängerin und einer Gruppe (Gemeinde) erfolgen. Die Psallierweise wird über dem Psalm angegeben. Jedes der neun Modelle – zu Beginn jeweils mit einer römischen Ziffer bezeichnet – ist gleich aufgebaut: Es beginnt mit einer aufsteigenden Tonfolge (Initium, fehlt im VII. Ton), verharrt dann über mehreren Silben auf gleicher Tonhöhe (Ténor), markiert mit einer einfachen Tonformel die Versmitte (Mediante, im Text mit einem Asteriscus * bezeichnet), um dann nach der Wiederaufnahme des Ténors mit einer meist fallenden Schlussformel (Finalis) zu schliessen. Das Initium wird in den Psalmen nur im ersten Vers, in den Lobgesängen (z.B. im Magnificat) zu jedem Vers gesungen. Eine längere erste Vershälfte wird mit einer Tonbeuge (Flexa) gegliedert. Im Notenbild weist

eine kleine eingeklammerte Note auf sie hin, im Text ein Schrägstrich (/) am Zeilenende. Eingeklammerte Noten können bei Bedarf entfallen. Die Unterstreichung im Text zeigt den Beginn einer Melodieformel  (Mediante, Kadenz) an, eine Klammer unter Textsilben besagt, dass mehrere Silben auf dem gleichen

Ton zu singen sind. Ein längerer Gedankenstrich im Text (—) bezeichnet die Stropheneinteilung. Der Übergang von Vers I zu Vers II erfolgt pausenlos in ruhigem Fluss, während der Asteriscus eine Pause markiert, in der das Gesungene nachschwingt und der Atem sich ganz natürlich erneuert. Während die singbaren Psalmen der Einheitsübersetzung der Bibel entnommen sind, eignen sich zwölf weitere Psalmen (Nr. 638-649) besonders als Lesetexte. Ihre sprach-rhythmische Fassung begünstigt das gemeinsame Sprechen. Auch diese Psalmen werden von einem Leitvers umrahmt, der nach Möglichkeit zu singen ist. Ihre für solistischen Vortrag konzipierte Melodiefassung findet sich im Cantionale zum Kirchengesangbuch. Sie eignet sich vor als Singweise für den Antwortpsalm oder im Psalmenvortrag in Verbindung mit  Gemeindeversen.

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